Blackout

Eigeninitiative in der Vorbereitung ist gefragt!

Bei einem Blackout, einem plötzlichen, überregionalen, weite Teile Europas umfassenden und länger andauernden Strom-, Infrastruktur- sowie Versorgungsausfall, geht es nicht nur um einen Stromausfall (Phase 1, siehe Abbildung).

  • Die Stromversorgung selbst sollte in Österreich nach rund einem bis drei Tage wieder funktionieren, so die Experten*innen. Bis auf europäischer Ebene jedoch wieder überall eine stabile Stromversorgung zur Verfügung stehen wird, wird wahrscheinlich rund eine Woche vergehen.
  • Bis nach dem Stromausfall die Telekommunikationsversorgung (Handy, Festnetz, Internet) wieder überall stabil funktionieren wird (Phase 2), werden wahrscheinlich noch weitere Tage vergehen (Schäden, Überlastungen). Damit funktioniert bis dahin kaum eine Produktion oder Warenverteilung.
  • Ein umfassender Wiederanlauf der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern (Lebensmittel, Medikamente, Treibstoff etc.) ist nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen transnationalen Abhängigkeiten in der Versorgungslogistik frühestens in der zweiten Woche zu erwarten (Phase 3).

Daher sind die Planungen und Vorbereitungen im privaten und öffentlichen Bereich auf einen rund zweiwöchigen Not- und Krisenbetrieb auszurichten. Eine Hilfe von außen bzw. von Einsatzkräften wird nur sehr eingeschränkt möglich sein, da alle selbst betroffen sind und kaum freie Ressourcen zur Verfügung stehen werden. Eigeninitiative in der Vorbereitung ist hier für alle sehr wichtig!

Wie realistisch ist ein Blackout?

Das Österreichische Bundesheer hat am 16. Jänner 2020 darüber informiert, dass mit dem Eintritt eines Blackouts binnen der nächsten fünf Jahre mit einer 100-prozentigen Wahrscheinlichkeit gerechnet wird. Der Eintritt einer Pandemie wurde damals noch mit einer deutlich geringeren Wahrscheinlichkeit beurteilt.

Im europäischen Verbundsystem ist die Netzfrequenz von 50 Hertz der Gradmesser für die Stabilität des Systems. Der Normalbetrieb erfolgt zwischen 49,80 und 50,20 Hertz. Abweichungen unter 49,90 oder über 50,10 Hertz galten bisher als unüblich. 2020 kam es aber zu 142 (bekannten) Abweichungen. Und Engpassmanagement war 2020 allein in Österreich an 261 Tagen notwendig - Kostenpunkt 134 Millionen Euro.

Aufgrund dieser hohen Wahrscheinlichkeit bereiten sich die beiden Marktgemeinden der KEM Grünes Band Südsteiermark St. Veit in der Südsteiermark und Straß in Steiermark im öffentlichen Bereich Schritt für Schritt auf ein derartiges mögliches Szenario vor, um zentrale Anlaufstellen und Koordinationspunkte im Falle des Falles aufrecht halten zu können. So sind kürzlich in nicht weniger als 6 öffentlichen Gebäuden der beiden Gemeinden notstromfähige Photovoltaikanlagen mit Stromspeicher umgesetzt und in Betrieb genommen worden!

Quellen


Kontakt

Modellregions-Manager DI Christian Luttenberger, +43 (0)676 78400 86, christian.luttenberger@remove-this.erom.at, https://www.erom.at/index.php?id=434,